.
Kurzinfo:
Ein Diplom-Bauingenieur kooperiert mit einem Architekten bei der Planung
einer neuen Kindertagesstätte. Er berechnet auch die Energiebilanz gemäß
Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) und stellt den EnEV-Nachweis aus. Es
handelt sich um neu zu errichtendes Nichtwohngebäude im Sinne der EnEV. Für die
Berechnung der Nachweise verweist die Verordnung auf ihre Anlage 2
(Anforderungen für Nichtwohngebäude). Die Berechnung des Mittelwerts des
Wärmeübergangskoeffizienten der Gebäudehülle erfolgt gemäß Anlage 2, Nr. 2
(Berechnungsverfahren für Nichtwohngebäude), Unterpunkt 2.3 (Berechnung des
Mittelwerts des Wärmedurchgangskoeffizienten) nach Maßgabe der
Bauteilflächenanteile und der entsprechenden Gewichtungsfaktoren. Der
Bauingenieur wendet sich an uns weil er festgestellt hat, dass der von der
EnEV-Software ermittelte Mittel-U-Wert kleiner ausfällt als der kleinste
Einzel-U-Wert der Bauteile. Seiner Meinung nach sollte folgendermaßen gemittelt
werden: Summe der Produkte der Bauteilwerte (U-Wert x Fläche x
Gewichtungsfaktor) dividiert durch die Summe der Produkte der Bauteilwerte
(Fläche x
Gewichtungsfaktor). Er bittet uns um eine Experten-Meinung zu dieser
Problematik.
|Aspekte
|Auftrag
|Praxis
|Probleme
|Fragen
|Antwort
Aspekte:
Energieeinsparverordnung, EnEV, 2009, Anlage 2,
Nichtwohngebäude, Nichtwohnbau, Nichtwohnungsbau,
Kindertagesstätte, Kita, Berechnung, Verfahren,
Berechnungsverfahren, berechnen, Ermittlung, ermitteln, U-Wert,
U-Werte, Wärmedurchgangskoeffizient, mittlerer, Mittel,
Einzel-U-Wert, unbeheizte Räume, Erdreich, Bodenplatten, Faktor
0,5, Nachweis, nachweisen, EnEV-Nachweis, Energieausweis,
Auftrag: Ein
Diplom-Bauingenieur kooperiert mit einem Architekten bei der Planung einer neuen
Kindertagesstätte. Der Ingenieur berechnet auch die Energiebilanz des Neubaus
gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) und stellt den geforderten
Energieausweis aus EnEV-Nachweis aus.
Praxis: Es handelt
sich um eine Kindertagesstätte, d.h. um ein Nichtwohngebäude im Sinne der EnEV
2009. Die Anforderungen regelt die Energieeinsparverordnung im § 4
(Anforderungen an Nichtwohngebäude). Für die Berechnung der geforderten
Nachweise verweist die EnEV auf ihre Anlage 2 (Anforderungen für
Nichtwohngebäude). Die Berechnung des Mittelwerts des
Wärmeübergangskoeffizienten der Gebäudehülle erfolgt gemäß Anlage 2, Nr. 2
(Berechnungsverfahren für Nichtwohngebäude), Unterpunkt 2.3 (Berechnung des
Mittelwerts des Wärmedurchgangskoeffizienten) nach Maßgabe der
Bauteilflächenanteile. Die Wärmedurchgangskoeffizienten von Bauteilen gegen
unbeheizte Räume oder Erdreich werden dabei mit dem Faktor 0,5 gewichtet.
Probleme: Wenn bei
der Berechnung des Mittelwerts der Wärmeübergangskoeffizienten die Summe der
Produkte der Bauteilwerte (U-Wert
Fläche
Gewichtungsfaktor) durch die
Gesamtfläche dividiert wird, kommt es nach der Erfahrung unseres Fragestellers
teilweise zu unlogischen Ergebnissen: Der gemittelte U-Wert ist kleiner als der
Minimal-U-Wert aller Bauteile!
Als Beispiel für opake Bauteile führt der Ingenieur auf:
-
Bodenplatte mit einer Fläche von 100 Quadratmetern (m²) weist
einen U-Wert von 0,25 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K)
auf,
-
Flachdach 100 m² mit U-Wert 0,20 W/m²K,
-
Wände
120 m² mit U-Wert 0,20 W/m²K.
Als
Ergebnis der oben beschriebenen Vorgehensweise berechnete eine vom
Fragesteller eingesetzte EnEV-Software einen mittleren U-Wert von
0,18 W/m²K. Der gemittelte U-Wert ist also kleiner als der kleinste
'Einzel'-U-Wert! Unser Fragesteller ist fest davon überzeugt, dass
diese Ergebnisse nicht im Sinne der EnEV-Ziele sein können!
Seiner Meinung nach müsste die Mittelung folgendermaßen berechnet
werden:
Summe
der Produkte der Bauteilwerte (U-Wert x Fläche x
Gewichtungsfaktor) dividiert durch die Summe der Produkte der
Bauteilwerte (Fläche x Gewichtungsfaktor).
Für das oben genannte Beispiel würde sich nach
seiner vorgeschlagenen Methode ein gemittelter U-Wert von 0,21 W/m²K ergeben.
Dieser Mittelwert erscheint unserem Fragesteller logisch und im Sinn der
EnEV-Absichten.
Fragen: Ist bei der
Berechnung des Mittelwertes der U-Werte der Gewichtungsfaktor 0,5
(beispielsweise für Bodenplatten) neben der Berücksichtigung im Zähler (Summe
der Bauteilprodukte U-Wert x
Fläche x
Gewichtungsfaktor) auch im Nenner (Summe der
Bauteilprodukte Fläche x
Gewichtungsfaktor) anzusetzen?
Antwort:
14.02.2011 - wenn Sie unseren Premium Zugang abonniert haben, lesen Sie die folgende passwortgeschützte Antwort:
Mittelwert
der Wärmeübergangskoeffizienten der Bauteile einer neuen
Kindertagesstätte berechnen
Leseprobe Nichtwohnbau: Fragen + Antworten
Wollen Sie unseren Premium-Zugang kennenlernen?
Über 500 Antworten auf EnEV-Praxisfragen finden Sie
als Abonnent in unserem Premium-Bereich. Per E-Mail erfahren Sie über neue Antworten und Downloads.
Premium Zugang: Jetzt informieren und bestellen


|
|